Das Rote Moor

Durch Einlagerung von Kohlendioxid verlangsamen Moore den Klimawandel. Moorschutz ist Klimaschutz, aber zugleich auch Natur- und Artenschutz. Denn das Rote Moor bietet Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten wie Birkhuhn oder Sonnentau. Spezialisiert auf die Lebensbedingungen im Moor, das durch Torfabbau stark beschädigt wurde, sind viele von ihnen gefährdet.

Die Vegetation im verbliebenen Hochmoor ist geprägt von Torfmoosen wie dem roten Magellans Torfmoos, dem Fettkraut und dem Rundblättrigen Sonnnentau. Letzteres gehört zu den fleischfressenden Pflanzen, die man nur im Moor finden kann.

In den Randzonen des Moores wachsen die ausgedehntesten Karpatenbirkwälder Mitteleuropas. Die Untergehölze bestehen aus Besenheide, Heidelbeere und Rauschbeere. In der Niedermoorzone findet man neben Trollblumen und Borstgrasrasen auch die bedrohte Moosbeere, Krähenbeere und Purpurreitgras.

Zur Fauna des Roten Moores zählen mehr als 36 Säugetierarten, darunter Raritäten wie Sumpf- und Alpenspitzmaus, Baummarder und sechs Fledermausarten. Das sehr selten gewordene Birkhuhn lebt hier ebenso wie Zwergschnepfe, Wiesenpieper und Bekassine. Insgesamt sind über 120 Vogelarten im Roten Moor zu finden, die Hälfte davon Singvögel.

Große Bedeutung hat das Moor auch für bedrohte Falterarten, Amphipien und Libellen. Schon 1987/8, kurz nach Beginn der Renaturierungsmaßnahmen, hatten sich tausende Larve verschiedener Libellenarten im Roten Moor eingefunden, darunter auch solche, die charakteristisch fürs Hochmoor sind. 14 verschiedene Heuschreckenarten sprechen außerdem für die Biotopqualität des Moores.

Allein wegen all dieser Pflanzen- und Tierarten muss das Rote Moor geschützt werden. Aber auch wegen uns und unserer Zukunft. Denn Moorschutz ist Klimaschutz.